Wie manche evtl. wissen habe ich seit dem Kauf mit meinem Verteilergetriebe (VTG) Schwierigkeiten!
Wir haben nun den Vorbesitzer wegen arglistiger Täuschung auf Schadenersatz verklagt. Allerdings wurde die Klage in der 1. Instanz abgewiesen.
Ich habe einen Kostenvoranschlag in Höhe von knapp 5.400 € für die Überholung des VTG´s. Das ist selbstverständlich zuviel um dies alleine zu schultern. Das ist immerhin über die Hälfte des Kaufpreises.
Wir haben nach dem Zerlegen verschiedene Ansatzpunkte gefunden von welchem Teil des Getriebes die Symptome ausgehen. Der Fehler äußert sich durch einen völligen Kraftschlussverlust während der Fahrt. Es macht den Anschein dass man bei Volllast die Kupplung plötzlich voll durch drückt. Die Drehzahl schießt in den roten Bereich, sobald man den Fuß von Gas nimmt und wieder Gas gibt ist der Kraftschluss wieder vorhanden. Das Spiel konnte man relativ lange treiben… Schlussendlich war dann das VTG so defekt, dass man nur noch in der Untersetzung fahren konnte.
Eine Ursache ist sicherlich darin zu sehen, dass das Auto lange ohne genügend Öl gefahren wurde. Die andere Ursache liegt in der generellen Konstruktion des VTG.
Achtung!! Ich will jetzt damit nicht behaupten dass jeden G90 diese Problematik ereilen muss!!!
- Bei unserem VTG war die Buchse ausgeschlagen die die Ausgangswellen innerhalb des Längsausgleich verbindet.
- Außerdem war die Lauffläche des Zahnrades vom Schnellgang mit Rattermarken nur so übersäht.
Detailausschnitt der Lauffläche des Zahnrades
Die Getriebeeingangswelle mit der Verzahnung für die Kraftübertragung und den montierten Untersetzungszahnrad
Die Zahnräder der Eingangswelle haben keine eigenen Lager sondern nutzen die Innenseite der Bohrung sowie die Fläche der Welle als Käfig.
Die eigentliche Lagerung übernehmen pro Rad 148 Walzen. Da die Laufbahn des großen Zahnrades eben „verhunzt“ ist, ließ ich von einem Freund eine Hülse anfertigen. Diese wurde Gehärtet und auf 1/100 mm Maß geschliffen.
Hülse mit Untermaß auf die Welle geschrumpft
Um sicherzustellen dass die Hülse bzw. das Zahnrad nicht frisst, liegt die Welle komplett zusammen gebaut 2 Stunden bei 250 °C im Heißluftofen, um zu sehen ob sich das Material dehnt und so das Rad klemmt!
Ich hoffe dass sich die Maßnahme gelohnt hat. Das VTG muss jetzt natürlich erst noch zusammen gesetzt werden, dann lässt sich in der Praxis testen ob es funktioniert! Ach ja zur Info das Rad dreht auf der Welle nur wenn die Untersetzung geschaltet ist und dann auch nur ohne Last!
Testfahrt
Sa. 17.03.2007 das VTG ist wieder eingebaut und es folgt eine Testfahrt! Mein Schwager Rolf arbeitet in einem Steinbruch in der Nähe! Da habe ich die Testfahrt mit dem ersten Geländeauritt verbunden!
Fazit: Das VTG funktioniert wieder wie es soll. Allerdings macht es schreckliche Heulgeräusche. Ich vermute, dass ein paar Lager defekt sind, ich haben schließlich nur die Schaltmuffe erneuert. Alle anderen Teile habe ich nach Sichtprüfung von den beiden VTG´s zusammen „gestupft“!
Daher ist bei der nächsten Gelegenheit das VTG noch einmal an der Reihe! Um die Lager zu erneuern!
Fortsetzung April 2007