Reisebericht 3 – 18.-25.12.2014 von Anja
Wir haben heute erst mal Grossputztag. Ich mache die Wäsche und die beiden Männer waschen die Autos in der Waschstrasse. Alles in Allem lassen wir es aber gemütlich angehen – wir haben ja Zeit bis zum 20.12.14.Gerade als die Jungs mit dem zweiten LKW fertig sind an der Waschstrasse kommen unsere Schweizer Freunde Michi und Sandra vorbei und so gibt es ein großes Wiedersehen mit allem Drum und Dran. Am nächsten Tag gehen die Jungs dann mit Michis Lkw in die Waschstrasse und wir Mädels vertreiben und den Tag in der Sonne. Schön, wenn man einfach in den Tag leben kann…..
Abends geht es dann in die Stadt auf den Markt, wo wir in den Souk Gehen und am Marktplatz zu Abend essen.Am 20. können wir dann endlich wieder durchstarten. Tanken, einkaufen und dann nichts wie an den Flughafen um Sybille und die Kinder abzuholen!Gegen 14.30 h können wir dann auch endlich mit der kompletten Mannschaft Richtung Süden über den Tiz n’Tichka Pass starten, wo wir um 17 h den Tag beenden. Sybille ist mit den Mädels schon seit 5 Uhr auf den Beinen und dementsprechend endet der Tag heute sehr früh.
20.12.2014 Tiz n’Tichka-Pass
21.12.2014 bei Tinghir
Weiter geht es frisch ausgeruht am nächsten Tag ins Erg Chebbi. Vorbei an wunderschönen Kasbah’s und Ksar’s durch interessante Ortschaften. In Erfrout machen wir dann halt um am Markt einzukaufen. Mit leckerem frischem Gemüse und Brot geht es weiter Richtung Riesendüne.
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22.12.2014 beim Erg Chebbi
Dort angekommen wühlen wir uns durch den Sand, bis wir endlich einen passenden Platz für Weihnachten gefunden haben. Der Weihnachtsbaum wird von unserem Hildedach geholt und oh Wunder, er hat noch alle Nadeln dran!
23.12.2014 Erg Chebbi bei Merzouga

















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24.12.2014 Erg Chebbi
Am 24. wird dann morgens ausgiebig gefrühstückt und dann brechen wir zu einer Dünenwanderung auf, bei strahlendem Sonnenschein. Wir erklimmen die höchste Düne und irgendwie kommt es einem so vor, als würde man auf einem Gletscher laufen! Es ist einfach nur wunderschön!Die Kinder schmücken den Baum, während wir uns von der Sonne verwöhnen lassen und dann geht es los: Gans braten, Rotkraut und Spätzle kochen, damit wir noch in der Mittagswärme unser Weihnachtsmenü genießen können. Kaum geht die Sonne unter, müssen wir uns dick einpacken und kurz bevor wir mit der Bescherung anfangen möchten, steht er da, aus dem nichts: ein blau gekleideter Mann, der uns unbedingt was verkaufen möchte. Chris versucht ihm zu erklären, dass wir heute ein ganz wichtiges Fest haben und wir nichts kaufen werden und da er weiter keine Aufmerksamkeit bekommt, verschwindet er dann doch auch recht schnell (keine sorge, er war dafür am nächsten Morgen umso penetranter!). Wir lassen den Abend bei Rotwein und Lagerfeuer ausklingen – ein schönes Weihnachtsfest, wobei ich doch meine Lieben zu Hause vermisse!Heute sind wir dann nach dem Besuch des „Touaregs“ losgefahren um das Erg Chebbi zu umrunden. Chris hat immer mehr Spaß mit „seiner“ Hilde, je weiter er auf den dünenbänken reitet und so stranden wir am Spätnachmittag recht weit oben auf den Dünen mit einer grandiosen Aussicht auf die Gebirgskette Richtung Algerien, mitten im Erg Chebbi.
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25.12.2014 östliches Erg Chebbi in den Dünen
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26.12.14-01.01.2015 Erg Chebbi – Zagora – Erg Chegagga – Zagora von Chris
Wir haben die östliche Umfahrung des Erg Chebbi weiter in Angriff genommen. Es macht mächtig spaß mit der Hilde durch die Dünen zu Cruisen. Michis MAN mit rund 750 PS ist zwar kein Massstab aber wir sind überrascht was mit der Hilde und deren 250 PS doch alles möglich ist! Mit rund 1,6 Bar Luftdruck in den Reifen ist viel mehr machbar als man für möglich hält! Die Reifenfüllanlage die ich eingebaut habe ist ihr Geld wirklich wert! In wenigen Minuten kann man die Reifen be- oder entlüften und so schnell den benötigten Duck einstellen! Wir besorgen nachdem wir wieder südlich des Erg auf Asphalt kommen ein paar Lebensmittel und machen uns auf den Weg nach Taouz. Dort angekommen fängt die erste richtige Piste an. Allerdings kommen uns sehr viele kleinere mit Mineralien beladene LKW entgegen. Es gibt viele Bodenwellen und ein Schlagloch reiht sich an das andere! Mehr als 20-30 Km/h ist selten möglich! Die Piste führt durch sehr abwechslungsreiche Landschaften und wir machen oft Halt um ein paar Fotos zu schiessen.
26.12.2014 zwischen Taouz und Ramila
Als wir in Ramila ankommen will uns ein kleiner Berber klar machen, dass wir mit unseren LKW ohne ihn als Führer nicht weiterkommen würden. Für nur 50 € würde er uns den richtigen Weg weisen. Wir überlegen und beratschlagen uns, als ein Landrover bei uns stoppt. Ein Riese von Mann steigt aus und diskutiert etwas Lautstark mit dem Jungen er macht einige Handbewegungen zu uns, die wir als Geste deuten ohne Führer die Piste zu meistern! So lassen wir uns auf das Abneteuer ein, und wollen es ohne Führer versuchen!1-2 km später halten wir nochmals an um den Luftdruck abzusenken da die Psiet durch Schwemmgebiet führt und es in den letzten Wochen viel geregnet hat. Teilweise ist die Piste schlammig und nicht gut zu befahren. Hat der Kleine doch recht?!? WIr sehen jedoch die Spuren von dem Landrover und folgen diesen durch die vereinzelt stehenden Büsche bis wie wieder auf den großen Mann treffen. Er deutet uns ihm zu folgen, was wir dann schließlich machen. Soll halt er ein bissel Geld verdienen… Ein paar Km weiter müssen wir ein Qued (Flussbett) queren. die Einfahrt ist kein Problem da das Ufer nicht sehr steil ist. Allerdings hat es das gegenüberliegende Ufer in sich. Michi kann selbst mit seinen vielen Perdchen die 6-7 m hohe sandige Uferböschung nicht erklimmen…. Der Berber mit dem Landy hat es mehr oder weniger Problemlos geschafft. Hilft nix es muss mehr Luft aus den Rädern… Ich beschließe von den 3 auf 1,4 Bar abzusenken. Michi schafft es mit Mühe und Leistung ich bin mir nicht mehr sicher ob ich es mit der Hilde schaffen kann. Die Höhe alleine ist es nicht, die Auffhart ist zudem nicht in direkter Linie zu befahren. Es geht in einem Winkel schräg nach oben, das ist tückisch. Man kann leicht seitlich wegrutschen und über die talseitig stehenden Räder umkippen. man muss den richtigen Moment spüren wo die Leistung endet der Schlupf zu groß wird und die Schräglage zuviel ist, um die Karre abzufangen bzw. nicht im Chaos zu enden! Mit feuchten Händen und etwas mulmigem Gefühl wage ich mich an den Aufstieg. Mit Leistung kann ich nix ausrichtien daher muss es mit dem ersten Versuch gelingen. da ich weiß, dass ich im 2. Gang die Drehzahl über 1.200 U/Min halten kann (Da liegt das größte Drehmoment an) lasse ich es ruhig angehen. Was soll ich sagen es hat geklappt, Anja hat das Ganze gefilmt und es sieht lächerlich aus. Selbst der Berber im Landy hat sich gefreut wie ein kleines Kind, dass wir es geschafft haben! Er bedeutete, dass es von nun an einfach wäre und er verabschiedete sich von uns mit einer Visitenkarte von seinem Bivouac Dinosaur Kem Kem bei Tafraoute Sidi Ali. Ich sagte zu Ihm wir kommen und werden einen Kaffe trinken… Er lachte uns sagte nur Inshallah!Ein paar stunden später kamen wir in Tafraoute an und entdeckten ein Camping Kem Kem, was aber nicht „unserem“ Berber gehörte, so fuhren wir weiter der Piste Richtung Zagora folgend. Kurz nach dem wir aus dem Ort fuhren kam unser Berber von hinten angefahren und deutete ihm zu folgen. Da wir ein Chott (ausgetrocketer See) durchqueren müssen sollte man schon wissen wo man fahren kann um sich nicht in unnötige Schwierigkeiten zu begeben. Also folgten wir ihm ein weiteres Mal und kamen schließlich an seinem Bivouac an. Da gab es erst mal Tee und einen Kaffee. Richtig weit sind wir zwar nicht gekommen, aber wir sind glücklich die schweren Pistenabschnitte gut durchfahren zu haben. Wir beschließen fast spontan früh zu pausieren und über Nacht hier stehen zu bleiben und im Bivouac Abend zu essen. Es gibt Tajine mit Huhn, Harissasuppe, Salat und Pommes. Seehr Lecker!!! Hinterher, für mich, noch eine heiße Dusche!
27.12.2014 Tafraoute Sidi Ali Dinosaur Kem Kem
Wir wollen morgens bei Zeiten weiterfahren um früh in Zagora einzutreffen. Bei der Hilde ist schon vor ein paar Tagen der Blechkragen vom Durchgang zur Fahrerkabine gebrochen. Bei den vergangenen harten Pisten Km hat er natürlich immer mehr gelitten und ist nun vollends ganz kaputt gegangen. In Zagora auf dem Campingplatz wollen wir schauen ob wir ihn richten können. Daher bestellen wir kein Frühstück und verabschieden uns von unseren Gastgebern.
28.12.2014
Ich gehe mit Lucy ein Runde und wie ich zurück komme sehe ich am Horizont 3 LKW auf uns zu fahren. Da sie Licht an haben ist recht schnell klar, dass es keine einheimischen LKW sind. Wie sie näher kommen erkennen wir, dass es 3 Belgier sind die unseren Spuren gefolgt sind. Nach einem kurzen Plausch fahren sie weiter. Wir sollten sie am heutigen Tag noch 3 mal wieder sehen!
Die heutige Etappe von 110 Km war recht einfach und problemlos. Die ersten rund 40 Km bestehen aus einer recht ebenen Steinwüste darauf folgt ca. 20 Km Holper-Piste die restlichen Km bis Zagora ist eine neue Schotterpiste die wohl in ein paar Monaten asphaltiert wird. Ich schätze unsere Heutige Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 70 Km/h.In Zagora angekommen gehen wir Lebensmittel auf dem Wochenmarkt besorgen. Wir stellen uns auf den Camping Oasis Palmier den wir schon vor 4 Jahren als sehr schön kennen lernten! Hier treffen wir auch auf Iris und Hilmar die in ihrem Mercedes 911-er unterwegs sind. Sie haben uns vor ein paar Jahren die Edelstahl-Galerie von unserer Kabine abgekauft nach dem wir die Kabine auf das neue Fahrgestell setzten! Nun geht es dem Durchgang an den „Blech-Kragen“! Nach dem Ausbau war schnell klar das muss richtig instandgesetzt werden. Also auf zu einer Werkstatt. Nachdem der Blechkragen fachkundig in einer kleinen Werkstatt geschweißt wurde konnte der Durchgang wieder eingebaut werden. Allerdings muss ich die Konstruktion abändern, das gibt zu Hause wieder etwas zum Tüfteln!
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28.12.2014 Zagora, Camping Oasis Palmier
29.12.2014 auf dem Weg ins Erg Chegagga
Wir gehen noch kleine Besorgungen machen und machen uns auf den Weg Richtung Westen der N12 folgend nach Foum Zguid. Die Straße ist recht neu und die ersten 60 Km der 120 ist super asphaltiert. Dann kommen immer wieder Baustellen und die restlichen ca. 30 Km ist Schotterpiste welche aber schon für den Asphalt vorbereitet ist und dementsprechend gut zu befahren ist! Hinter Foum Zguid fängt eine ca. 30 Km lange üble Steinpiste an. Man kommt höchstens mit 20 Km/h voran und muss dazu ständig aufpassen nicht zuweit Rechts oder Links an teilweise scharfkantigen Steinbrocken die Reifen zu beschädigen. Wir Campen ca. 40 m neben der Piste und hoffen den Track morgen schnell hinter uns zulassen. Wir haben diese schlechte Strecke gar nicht mehr so in unserem Kopf gehabt.
30.12.2014 im Erg Chegagga
Die Piste zieht sich endlos weiter bis wir endlich auf sandigen Boden stoßen. Oli, Michi und ich können uns austoben… Dünen fahren ist fast wie Surfen und wenn der Luftdruck in den Reifen stimmt, die Verhältnisse gut sind ist ist es fast Grenzenlos… Naja die Motorleistung muss auch noch da sein! :o)
30.12.2014 bei Tagounite
Wir übernachten in den Dünen und fahren heute aus dem Erg um bei Tagounite eine Etappe der Africa Eco Race-Rallye anzuschauen. Es geht nochmal durch ausgedehnte Dünen und es macht mächtig spaß zu sehen wie die 3 LKW sich scheinbar Problemlos den Weg durch die Landschaft bahnen! In Tagounite angekommen schauen wir uns im Fahrerlager etwas um, was aber die Organisatoren scheinbar nicht so gerne haben. Obwohl wir gefragt haben ob wir durchlaufen dürfen, gibt es unterschiedliche Aussagen! Wir beschließen die Fotos weg zu stecken und beschränken uns auf den augenblicklichen Eindruck. Wir fahren dann ein paar hundert Meter weiter in die Steiinwüste und hoffen morgen die Richtige Wahl bezüglich der Strecke zu treffen. Leider wurde uns nicht gesagt wie der Streckenverauf ist! Bei leckerem Fleischfondue Salat und ein paar Gläsern Rotwein lasen wir das Jahr 2014 hinter uns und freuen uns auf das was vor uns liegt! Alles Gute für 2015 an alle „Mitreiser“!
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01.01.2015 Africa ECO Race
Die Wahl unseres Übernachtungsplatz hat sich als Treffer heraus gestellt… Ca. 150 m neben unseres Schalfplatzes führte die Piste der Rallye-Teilnehmer vorbei… Leider ging das Spektakel schon um Kurz vor 7 Uhr los und so war es dann doch eine recht kurze Nacht! Hier gibt es weitere Bilder: KLICK
Nach der ca. 2 stündigen Startprozedur frühstücken wir noch und machen uns auf den Weg nach Zagora. Dort gehen wir noch gemeinsam Mittagessen und verabscheiden uns von Oli, Sybille, Leonie und Janika. Oli fährt Sybille und die Kinder nach Marrakesch auf den Flughafen für sie geht es am 5. nach Hause. Oli treffen wir am 6. wieder in Agadir um gemeinsam weiter in den Süden zu fahren!
01.01.2015 Zagora, Camping Oasis Palmier