25.-30.01.2015 von Chris
25.01.2015 Heute wollen wir nach Zagora fahren und dort ein paar Vorräte einkaufen und auf dem Oasis Camp eine Übernachtung machen. Nach dem füllen der Wassertanks verabschieden wir uns von Marc und Frank und machen uns auf den Weg nach Tata. Wir treffen in Tata um die Mittagszeit ein und machen Pause. Wir fahren noch bis kurz vor Foum Zguid und fahren an den Fluß um dort zu übernachten.
25.01.2015 vor Foum Zguid
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26.01.2015 Wir können uns heute Zeit lassen. Nach Zagora sind es nur noch kanppe 130 km. Als wir in Zagora ankommen gehen wir Pizzaessen und machen unsere Besorgungen, danach noch kurz tanken. Etwas erschlagen werden wir, als wir auf dem Oasis Camp ankommen… Der Platz ist fast komplett belegt und wir müssen uns zwischen andere Fahrzeuge quetschen. Zum Glück ist nur eine Nacht geplant! Auf dem Camp treffen wir andere Overlander mit ähnlichen Trucks wie unsere, so kommt man schnell ins Gespräch und tauscht Erfahrungen und Pistenverhältnisse aus.
26.01.2015 Zagora, Camping Oasis Palmier
27.01.2015
Oli muss noch Wasser fassen bevor wir los kommen. Wir wollen die N12 weiter nach Osten fahren und dann nach Norden Richtung Todra-Schlucht. Kurz nach dem wir aus Zagora rausfahren endet der Teerbelag und es folgt eine Schotterpiste. Michi und wir sind hier vor ein paar Wochen schonmal gefahren, als wir vom Erg Chebbi nach Zagora fuhren! Nach ca. 20 Km hält Oli am Rand der Piste und funkt er hätte ein Problem! Nachdem wir aufschließen, stellt sich raus, dass er die Kupplung nicht mehr treten kann und er die Gänge bei laufendem Motor durchschalten kann. ***Brainstorming*** Die Funktion der Kuppling ist bei unseren LKW identisch. Ich habe vor 2 Jahren die Kupplung erneuert, also kenne ich die Bauteile und die genaue Funktion der Kupplung und der Mechanik. Meine erste Vermutung: Bruch/Defekt des Ausrücklagers oder des Umlenkhebels. Das kann man aber nur definitiv sagen wenn der Druckluftunterstützte-Kupplungs-Nehmerzylinder ausgebaut ist. Dieser Schaden wäre natürlich der Worstcase! Eine Reparatur könnte nur durch Ausbau des Getriebes durchgeführt werden! Ersatzteile sind auf die Schnelle sicher auch nicht verfügbar! Wir ziehen uns um und liegen unter das Auto. Ich möchte als Erstes die Durckluft vom Nehmerzylinder trennen und öffne die Verschraubung. Oli beobachtet an der Wartungsklappe ob sich dort am Geberzylinder bzw. am Flüssigkeitsbehälter etwas tut. Plötzlich ruft er: „Stopp! Ein Stopfen hat sich aus einer Gummimuffe gerückt und Bremsflüssigkeit läuft aus der Muffe!“ Genau kann ich mir das Ganze nicht zusammenreimen, Tatsache ist: Der Nehmerzylinder wurde ausgerückt und hat die Kupplung getrennt gehalten. Ob das mit der zusätzlich verbauten Kupplungs-Fernsteuerung des Feuerwehraufbaus zu tun hat oder nicht, ist nicht klar. Wir legen das 2. System jedenfalls still, es kann somit von hier keine weiteren Probleme geben! Nachdem das Druckluftsystem wieder vollständig gefüllt ist, ist die Funktion der Kupplung wieder vorhanden und wir setzten die Fahrt fort. Anja macht ein paar Fotos von der Reparatur und der Gegend!
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Ein paar Km weiter beginnt wieder Teer und wir freuen uns schon etwas mehr Meter zu machen, weil die Verhältnisse besser sind als gedacht! Plötzlich reißt Anja und mich der Piepston unserer Reifendrucküberwachung aus den Gedanken um Olis Kupplung! Der Reifen hintenlinks macht mucken… Halb so wild, denke ich, da der Sensor schon seit Beginn unserer Reise ab und zu spinnt! Das Display sagt: 2,6 Bar! Heute Morgen habe ich auf 4,5 Bar gefüllt! Der Blick in den Speigel sagt: „Kann schon sein!!! Dicker Bauch am Reifen!“ Ich halte an und gehe zum Hinterrad. Ein lautes Zischen bestätigt das Display! Also, das 2. Mal die Arbeitsklamotten raus… Schnell den Wagenheber unter die Achse und hochpumpen… Oli und ich versuchen den Reifen mit Reparaturwürstel, die man von Außen in das vergrößerte Loch steckt, zu reparieren! Ich habe vor der Reise noch ein Reparaturset bei Ebay gekauft! (Weil, wenn man’s mit hat, braucht man es nicht!) Beim 2. Versuch hält die Luft auf 4,5 Bar und wir können weiterfahren! Als wir in Tinghir ankommen hat der Reifen 0,1 Bar verloren und ich bin guter Dinge… Nachdem die Hilde am Platz steht, den wir für die Nacht ausgesucht haben, stelle ich leider fest, daß die Reparatur nur bis hier her gehalten hat! Also habe ich noch das Ersatzrad montiert!
Eine kleine Annektode gibt es noch… Irgendwo hinter Alnif mitten in den Bergtäler funkt mich Oli an, ob ich auch deutsche auf dem Funk höre! Ich drehe die Rauschsperre auf und höre glockenklar Torsten sprechen! Er fragt uns wo wir sind und wir antworten wahrheitsgemäss: südliches Marokko im hohen Atlas. Er antwortet auf unsere Gegenfrage: Er steht auf einer Raststätte bei Kassel zwischen der A5 und der A7… Cool Überreichweite von ca. 2.500 km! ;o) Leider können wir nicht lange sprechen, weil wir uns bewegen und die Verbindung schlechter wird!
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Hinweis: Der Campingplatz hat gegenüber den Angaben aus dem aktuellen Kohlbach-Campingführer 100% aufgeschlagen!!! Der Besitzer war nicht gewillt einen Preisnachlass zu machen! Die Anlage ist schön, aber sie ist es nicht Wert! Das war bisher unser teuerster Camp!!!
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27.01.2015 Tinghir, Camping La Soleil
28.01.2015 Todra-Schlucht Heute hat uns erstmal Lucy auf Trab gehalten! Ich habe die Reifen der Hilde auf den richtigen Druck eingestellt und Lucy ist in der Nähe um die Hilde. Bis, ja „bis“ ich kurz auf die andere Seite der Hilde gehe und Lucy kurz aus den Augen lasse!!! Weg ist sie! Zu Dritt suchen wir 1 Stunde lang nach Ihr! Bis sie sich in tiefster Gangart unter einem Gebüsch vorrobbt! Mistvieh!!!
Wir fahren dann in kompletter Besatzung aus dem überteuerten Camp und in die Todra-Schlucht hinein. Sehr beeindruckend was Wasser die letzten Jahrtausende hier geschaffen hat! Nach ein paar Km kommt eine kleine Auberge an der man pro Fahrzeug 5 DH Maut für die Befahrung der Schlucht bezahlt. Linkerhand kommt dann ein paar km weiter eine erhöht gelegene Fläche auf der das Campen erlaubt ist. Gegenüber gibt es ein paar Kletterfelsen (die ganze Todra ist ein Kletterfelsen!) und so stellen wir uns auf die Fläche. Wir ziehen uns um und richten unser Kletterequipment. Schöner griffiger Basalt und Sandstein, keine abgegriffene oder speckige Stellen. Ein Traum bei schönem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen! Nach ein paar schönen Routen lassen wir den Tag mit Spaghetti Bolognaise und Rotwein ausklingen!
28.01.2015 Todra
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29.01.2015 Hotel Festival Todra und weiter nach Imichil
Wir fahren heute ein paar Km weiter an das touristische Ende der Todra-Schlucht. Beim Hotel Festival gibt es noch ein paar schöne Routen im unteren Schwierigkeitsbereich und so für uns Anfänger geeignet!
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Wobei wieder mal bewiesen wäre, was die Skala bei Kletterfelsen für eine Angelegenheit ist! Heute läuft es mir überhaupt nicht. Die Routen gestern waren im 5-er und 6-er Bereich ausgewiesen, die heute im 5-er. Gestern konnte ich alle Routen vorsteigen… Heute geht es 3 Bohrhaken unter der Umlenkung nicht mehr weiter! Wir klettern trotzdem noch Toprope gesichert ein paar Varianten und trinken auf der Terasse vom Hotel Festival eine Coke! Wir bezahlen und gehen zu den LKW zurück als Marc und Frank mit dem LT anfahren und es ein kurzes „Hallo“ gibt! Wir beschließen bis zur Passhöhe gemeinsam weiter zufahren und stellen uns kurz hinter Imilchil etwas abseits an die Straße.
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29.01.2015 bei Imichil
30.01.2015 Nach einer kalten wolkenlosen Nacht auf 2.200 m verabschieden wir uns ein weiteres Mal von Marc und Frank, sie fahren wieder Richtung Süden und wir wollen weiter nach Marrakesch. Über weitere Pässe und abenteuerliche Sträßchen kommen wir schließlich nach El Ksiba hier trifft unsere Nebenstraße auf die N8 der wir bis Marrakesch folgen. Kurz vor El Ksiba stehen ein paar Männer am Straßenrand der schmalen Passstraße. Als wir näher kommen sieht man ein Dacia Logan ca. 10 m unterhalb der Straße rückwärts in den Bäumen hängen… Wir halten an und begrüßen die Männer. Zum Fahrer sage ich scherzhaft: „No Parking!“ Er sagt: “ Why, i’ve paid for it!“ (Warum, ich habe dafür bezahlt!) Er spricht gutes Englisch und wir diskutieren ob wir den Logan hochziehen können! Möglich ist es sicher, aber ich befürchte, dass das Auto nochmehr beschädigt wird als es schon ist. Besser wäre ein Kran der das Auto in einem Stück heben kann! Wir bieten ihm an bei uns bis zum nächsten Dorf mitzufahren, da es hier kein Handynetz hat. Er klettert zum Fahrzeug runter und holt ein paar Unterlagen aus dem Auto. Er meint dann zu mir: I’ll call the insurance, they’ll find a solution! (Ich rufe die Versicherung an, die werden eine Lösung finden!) Er kann froh sein, dass er von ein paar kleinen Bäumen und Büschen aufgefangen wurde. Es geht teilweise mehrere hundert Meter in die Klamm! Natürlich ohne Leitplanken oder Ähnlichem! Die restlichen 200 Km bis Marrakesch sind wir dann recht züging durchgefahren.
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30.01.2015 Marrakech Ourika-Camp
Fortsetzung 8. Reisebericht