22.07.-02.08.2018
22.-28.07.2018 Zusammenfassung
Nowhere-MGL 403.981 Km
Wir sind der Piste nach Norden Richtung Bulgan gefolgt
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Es war ab Bulgan wieder Teer unter unseren Rädern bis Murun.
Westlich von Murun haben wir uns die Hirschsteine aus der Skyten-Zeit angesehen. Dieser Volksstamm lebte 1000 Jahre vor Christus und hat in der Mongolei zahlreiche Spuren in Form von Grabhügeln mit reich verzierten Stelen hinterlassen…
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Es ging dann weiter auf Pisten die alles geboten haben, was das Offroadherz begehrt! Spannend ist: die Karte weist diese Pisten als „Fernverkehrsstraße, nicht asphaltiert“ aus!
Wir haben uns mit Ruth und Bernd verabredet, der Plan war: Uns an einer Kreuzung zu treffen an der unsere Pisten zusammentreffen… Leider hatten weder Wir noch die Beiden Internet. So fuhren wir noch ein paar Km nach Westen und schlugen dort unseren Nachtplatz auf… Sporadisches Internet ermöglichte uns ein paar WhatsApps auszutauschen. Die Beiden sind fast 400 km östlich von uns, das würde für uns rund 1,5 Tage Wartezeit bedeuten! Das gibt leider unser Zeitplan nicht her…
In dem kleinen Nest Songino, versuchten wir Diesel zu bekommen. Das Tankstellennetz ist sehr dicht und man kann fast in jedem Ort eine oder mehrere Tankstelle finden! einziges Problem, wir haben nur noch wenig Bargeld… An der ersten Tanke verneinten Sie die Bezahlung mit Visa, die Tankwartin deutete jedoch auf den Nachbarn. Dort zeigte ich die Visa-Karte und der Tankwart nickte. Wir tankten 350 Liter und die Bezahlung per Visa war Problemlos! Echt spannend! Wir hatten hier auch ausgezeichnetes LTE-Netz! Das brachte uns jedoch nicht viel, da wir eigentlich alles auf dem Laufenden hatten. So fuhren wir weiter nach Westen. Die Baufirma hat auf dem hergerichteten Damm alle paar hundert Meter kleine Erdwälle quer zur Fahrbahn auf geschüttet um zu verhindern, dass Fahrzeuge den Damm benutzen! So mussten wir rund 80 Km neben dem Damm auf recht schlechten Pisten fahren! Es kamen uns moderne Sattelzüge entgegen, die auch auf den deutschen Autobahnen zu sehen sind. Unglaublich mit welchem Material die Mongolen unterwegs sind, und wir kommen mit einem 4×4 LKW an und machen uns Gedanken wie wir durch die Welt reisen können. Langsam zweifle ich an unserem Konzept!
Die Piste wurde ca. 100 km deutlich besser. Es gab einen geschobenen und verdichteten Damm, der für eine Asphaltstraße vorbereitet wird. Die Bauarbeiter sahen es zwar nicht immer gerne wenn wir die Piste benutzten, aber alle benutzen sie! Warum also nebenher mit 20 km/h fahren, wenn es auf dem Damm mit 60/70 Km/h geht!?!? Ein paar Km weiter können wir auf den Damm fahren und weitere 20 Km später ist Teer von der feinsten Sorte vorhanden! Ein Traum! Es geht nach rund 200 Km wieder auf eine Piste. In dem kleinen Ort kommen wir gerade günstig an einem Wasserhaus vorbei, wir nutzen die Gelegenheit und füllen unseren Wassertank auf… Ein Student hilft uns etwas mit Dolmetschen. Spannende Erfahrung! Alles in Allem eine nette Geschichte!
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.Auf dem Weg weiter treffen wir auf David und Jeremie aus der Schweiz, Sie sind unterwegs aus Fahrrädern. Seit 14 Tagen sind sie von Barnaul unterwegs nach Ulaanbaatar. Wir tauschen Informationen aus und fahren dann weiter, schlechte Pisten folgen und wir bedauern die Beiden immer wieder, aber jeder sucht sich seine Reise selber aus!
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Ölgi füllen wir ein letztes Mal unsere Vorräte auf uns mach uns auf den Weg Richtung Grenze. Vor Tsagaanuur übernachten wir noch einmal und bereiten alles in und um die Hilde für den Grenzübertritt vor.
Wir kommen gegen 9:30 Uhr, an der letzten kleinen Ortschaft, an der mongolischen Grenzstation an. Wir reihen uns brav hinter dem letzten Fahrzeug ein. Wir haben die Position 45. Die Zeit verrinnt und es passiert lange nichts, außer, dass immer wieder Minibusse an uns links vorbei ziehen und keiner etwas dagegen tut! So denken wir uns: Es hat schon seine Richtigkeit! Nach ca. 2 Stunden bewegt sich die Kolonne ein paar Fahrzeuge nach vorne… So geht es dann alle halbe Stunde allerdings nur immer 2-3 manchmal 6 Autos. Stetig überholen andere Fahrzeuge und Minibusse. Keiner der Grenzbeamten, die immer wieder hin und her fahren macht etwas gegen die Überholer! Die Zeit verrinnt und als es kurz vor 17 Uhr ist. Haben wir noch ca. 10 Fahrzeuge vor uns, wir stehen quasi schon auf dem Grenzhof, ständig drängeln sich weitere Fahrzeuge nach vorn, wir versuchen Informationen zu bekommen, aber keiner der Beamten will oder kann uns verstehen! Uns liegen langsam die Nerven blank! Ich nehme die Pässe und Dokumente, gehe in das kleine Kabuff am Tor zum Grenzhof. Die Beamtin darin versteht offensichtlich meinen Ärger und gibt mir einen Talonschnik. Ich erkläre ihr, dass ich nun der nächste bin der in den Grenzhof fährt, ich mit der Hilde vor das eigentliche Ausfahrtstor vorziehe, um in den Grenzhof zu gelangen! Sie bestätigt meinen Vorschlag. Gesagt getan, ich drücke mich vor das Tor und alle glotzen blöd… Ich ärgere mich, dass ich das nicht schon 2 Stunden früher gemacht habe! Tatsächlich machen sie uns das Tor nach weiteren 5 Minuten auf. Es ist 17:30 Uhr um 18:00 Uhr schließt die Grenze und keiner der Beamten macht auch nur eine Sekunde schneller. Als wir endlich vor dem Passschalter stehen, kreuzt die Zöllnerin darin die Hände uns sagt „Custom Closed“. Zum Glück verstehen die Mongolen kein Schwäbisch, oder vielleicht doch??? Wir bekommen nach einigem hin und her den Ausreisestempel, auch die Hilde ist schon von Außen kontrolliert worden und abgewickelt! Lucy Interessiert niemanden… Wir gehen dann schnellstens zur Hilde und fahren aus dem Zollhof Richtung Russland den Pass hinauf durchs Niemandsland. Am Grenzzaun der Russen werden wir aber leider abgewiesen, die Grenze ist geschlossen und öffnet erst Montag um 9:00 Uhr wieder! *frust* Wir kehren um und als wir wieder am Grenzhof der Mongolen ankommen, wollen sie uns gleich weiter auf die Mongolische Seite schicken. Wir Intervenieren, sehen nicht ein, uns am Montag ein weiteres Mal am Tor Außerhalb an zustellen. Das machen wir ebenfalls, wiederum auf Schwäbisch, sehr deutlich!!! Ein Beamter kann etwas englisch und er zeigt Verständnis. Wir diskutieren eine Weile und wir machen klar, nicht aus dem Grenzhof auszufahren! Es kommt ein weiterer Beamter hinzu und wir bekommen die Erlaubnis im Grenzhof stehen zu bleiben und sollen am Montag gleich um 8:00 Uhr ausreisen können! Allerdings wird in unseren Pässen der Ausreisestempel „gecancelt“ und so müssen wir Montag diesen ein weiteres Mal abholen! Wir wurden im Grenzhof eingesperrt, alle Tore und Türen sind verriegelt, aber immerhin sind wir alleine und es hat bis auf eine Katze und Vögel, keine Hunde die sich mit Lucy anlegen könnten, wenn wir eine Runde drehen!!!
Tsagaanuur-MGL 405.524 Km ~ 1.542 Km
In der Mongolei gefahren 2.717km
29.07.2018 Grenzhof Tsagaanuur-MGL *PAUSE*
30.07.2018_Grenzhof_Tsagaanuur-MGL
Gegen 5:30 Uhr werde ich von einer Autoalarmanlage geweckt! Natürlich stehen bereits 5 Minubusse vor dem Einfahrtstor zum Grenzhof. Seltsam, gibt es doch etwa 150 m vor dem eigentlichen Tor zum Zollhof noch eine kleine Schranke die eigentlich geschlossen ist! Wir machen uns gegen 6:30 Startklar nach dem die erste Zöllnerin über den Zollhof läuft, wir wollen nichts dem Zufall überlassen! Gegen 6:50 Uhr wird von der Zöllnerin ein Minibus ins Gelände gelassen, das obwohl die Grenze offiziell erst um 9:00 Uhr öffnet! Wir stellen uns wie es sich gehört auf die Ausreise-Seite der Grenze und warten vor dem Gebäude bis 8:00 Uhr. Um diese Zeit sollen wir nämlich unsere Ausreisestempel erhalten! So war es zumindest, Samstag von dem Beamten gesagt worden, der uns die Ausreisestempel gecancelt hat. Nach und nach trudeln Zöllner ein und kurz nach 8:00 Uhr gehen wir in das Gebäude, keines der Büros oder Schalter ist besetzt, geschweige denn sind PC eingeschaltet! Gegen 8:30 fahren weitere Minibusse auf den Zollhof und ein Beamter setzt sich in ein Büro an einen PC. Nach einer Weile kommen mehrere Zivilisten mit Pässen in den Abfertigungsbereich eine kleine dicke Mongolin geht direkt in das Büro und legt dem Beamten etwa 10 Pässe auf den Tisch. Es macht den Eindruck als wäre dieses Vorgehen das Normalste auf der Welt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine ich hätte da auch ein paar Geldscheine gesehen! Wir werden selbstverständlich von niemandem beachtet oder auch nur angesehen! Die Beiden haben wie es Aussieht ein freundschaftliches Verhältnis und sie lachen und scherzen… Nach weiteren Minuten kommt die Beamtin, die uns am Samstag nicht mehr abfertigen wollte und bereitet ihren Schalter vor. Die kleine Mongolin drückt sich sogleich direkt vor uns an den Schalter. Uns reicht es, Wir machen unseren Unmut deutlich. Plötzlich spricht der Beamte sogar recht gut Deutsch! Wir erklären ihm die Sachlage und er beschwichtigt. Wir sollen noch einen kleinen Moment warten! Die Beamtin ist in der Zwischenzeit wieder aus der Abfertigungshalle raus gegangen. Vermutlich will sie einer Diskussion aus dem Weg gehen! Sie kommt mit dem Beamten vom Samstag wieder in die Halle er hat einen Stempel in der Hand und drück sie uns ohne weiteres in unsere Stempel und wünscht uns eine gute Reise! Wir fahren an das Ausfahrtstor vor und warten auf einen Zöllner der uns das Tor öffnet! Nach ein paar Minuten werden wir ins Niemandsland hinaus gelassen… Mann, was für eine Grenze! Wir fahren den Pass hinauf und warten an dem Tor zum russischen Niemandsland. Keine 3 Minuten stehen schon 4 Fahrzeuge hinter uns! Kann es sein, dass die Mongolen einen Sonderstatus an der Grenze inne haben oder was läuft hier??? Das Tor öffnet sich und wir dürfen passieren. Natürlich überholen uns die Fahrzeuge auf der Straße bis zur russischen Grenze, das ärgert uns zwar aber wir sind immer noch die Ersten die zur Abfertigung kommen! Am größten ist die Freude über die genaue Kontrolle die die Mongolen ergehen lassen müssen. Alle Passagiere müssen aussteigen und das gesamte Gepäck muss ausgeladen werden und wird durchleuchtet! Selbst die Fahrzeuge werden peinlichst durchsucht! So machen wir das Überholt werden wieder wett! Alles läuft hier geordnet und Einer nach dem Anderen wird abgefertigt. Wir werden auch kontrolliert und der Zöllner will in alle Klappen und Fächer schauen. Wir müssen jedoch nichts ausräumen oder ausladen! Bei der letzten Kontrolle an der Ausfahrt, will der Beamte,der sehr gut englisch gesprochen hat, wissen was es mit dem gecancelten Stempel auf sich hat. Ich erklärte ihm die Geschichte. Er riet mir diesen Umstand bei den Botschaften oder Konsulaten als Notiz einzugeben, er wäre schon seit 4 Jahren an dieser Grenze und würde immer wieder von russischen LKW-Fahrern oder anderen Reisenden diese Geschichte hören! Die mongolischen Zöllner würden ihre Landsleute immer bevorzugen und die Gäste/Reisende bzw. LKW-Fahrer, die Waren in die Mongolei befördern und leer wieder zurückfahren, müssten ihre Wochenenden dort verbringen! Mal sehen was wir machen… Jedenfalls, um 10:30 Uhr haben wir den Grenzübergang hinter uns… Hat nur 48 Stunden gedauert! Wir fahren nach Kosch-Agtasch holen Geld, tanken füllen unsere Vorräte auf und fahren noch einige Km bis wir einen schönen Lagerplatz am Fluss finden. Hier beginnt das russische Altai. Eine wunderschöne Landschaft, die ebenso in den Dolomiten oder im Berner Oberland sein könnte!
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Im_Altai-RUS – 405.649 Km ~ 125 Km
01.+ 02.08.2018 im Altai-RUS
Wir folgen der Straße nach Barnaul den Plan uns quer über das Altai Richtung kaschachische Grenze zu fahren geben wir zu Gunsten der hoffentlich besseren Straßen und schnellerem Vorankommen auf… Zudem haben wir kein richtiges Kartenmaterial vom Altai dabei! So lassen wir die Hilde in Barnaul endlich vom mogolischen Staub und Schmutz säubern und gehen danach Wäsche waschen und Vorräte aufstocken! Natürlich hat es 2 Stunden nach der Fahrzeugwäsche schon wieder geregnet! 🙂
Ozimaya-RUS – 406.554 Km ~ 905 Km
Fortsetzung folgt…