02.01.-13.01.2015 von Chris
Wir haben in Zagora bis zum 3. Januar pausiert und unsere Fahrzeuge gepflegt. Meine Erkältung die ich (Chris) nun seit fast 10 Tage habe, wird in dem trockenen und zu dem Nachts kalten Wüstenklima nicht besser. Daher fahren wir nach dem Besorgen verschieder Vorrräte in Richtung Agadir los. Wir folgen dem Dra-Tal Richtung Nord-Westen und haben wunderschöne Aussichten in die Dattelplam-Plantagen. Wir folgen dann der R108 direkt Kurs West in Taliouine beziehen wir Quartier auf dem Camping Toubkal. Für 60 DH pro Fahrzeug ist sogar das Duschen inklusive. Es ist in der Nacht sehr stürmisch!
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03.01.2015 Taliouine
04.01.2015 Fahrt nach Taghzoud bei Agadir
Heute ging es auf gut ausgebauten Straßen nach Agadir. Die letzten 30 Km vor Agadir wird der Verkehr merklich stärker und man muss sich immer mehr konzentrieren! In Agadir angekommen fahren wir zur Marianne um unsere Vorräte aufzufüllen und fahren dann auf die Platte, zu Erst geben wir aber 7 große Tüten voller Wäsche ab! Vorallem Bettwäsche und Handtücher müssen mal gewaschen werden! Auf der Platte angekommen bekommen wir von einem deutschen Rentner nach dem Abstellen unserer Hilde einen überaus freundlichen Empfang! Den genauen Wortlaut gebe ich hier besser nicht wieder, aber es hatte weder mit „Gutes neues Jahr!“ oder „Guten Tag“ zu tun!
Leute gibt es??? Da kann man sich direkt fremdschämen!
04.-08.01.2015 “auf der Platte” Taghzoud bei Agadir
Wir treffen wieder auf alte Bekannte oder lernen neue Overlander und Reisende kennen. Bis auf den Rentner neben uns sind die Leute hier auch recht aufgeschlossen, natürlich ist das nicht unsere Welt zwischen all den Tupperbüchsen, aber um ein paar Tage zu überbrücken die Seele baumeln zu lassen und in die Sonne flätzen ist es der richtige Ort! Zumal wir auf Oli warten müssen. Meine Erkältung wird auch nicht so richtig besser und wir beschließen zum Arzt zu fahren. In Agadir gibt es einen deutsch sprechenden Arzt der in München gelebt hat und dort immer noch seine Familie hat. Ich bekomme einen Termin für den Nachmittag und werde dann ausgiebig untersucht. Er fragt nach den Beschwerden und früheren Erkrankungen. Die Praxis ist modern ausgestattet und nach der Untersuchtung fragt er noch, ob wir über den ADAC die Adresse erhalten haben. Er würde mit dem ADAC zusammen arbeiten. Er stellt uns eine Rechnung in Deutsch aus und gibt mir ein Rezept für Madikamente mit. Diagnose: Lungenentzündung! Der Arztbesuch kostete 200 DH (Das ist wohl ein Pauschalpreis den jeder bezahlen muss) Die Rechnung in der Apotheke ist dann schon etwas höher, 520 DH da ich Antibiotika benötige… Jedenfalls habe ich von allem Rechnungen bekommen und werde diese dann beim ADAC einreichen da wir dort unsere Langzeitkrankenversicherung abgeschlossen haben!
Heute (09.01.2015) fahren wir im Konvoi nach Tafraoute zu den bunten Felsen. Auf wunderschönen Straßen fahren wir durch den Antiatlas. Da die Hauptstraße durch die Unwetter teilweise noch nicht passierbar ist, fahren wir eine Umleitung, die sich jedoch als Highlight herausstellt. Im Reiseführer wird die Strecke als Motorradstrecke angegeben, da man diese nicht mit Wohnmobilen befahren kann! ;o) Die rechnen nicht mit uns! Die Strecke ist zwar schmal aber nirgendwo wirklich Problematisch und zudem ist sie hervorragend ausgebaut. Man kommt durch kleine Dörfer und muss immer wieder mehrere hundert Höhenmeter hoch und wieder ins Tal fahren! Die Menschen am Wegesrand sind begeistert wenn sie unsere LKW sehen und winken uns freundlich zu! In Tafraoute angekommen durchqueren wir den Ort und fahren die R107 nach Süden aus dem Ort. Nach ca. 7 Km ist dann schon ein Schild am Straßenrand zu sehen, von dem die Piste zu den Felsen führt. Auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Eine durchwegs 3-4 m breite Piste führt in das Tal um direkt an die Felsen zu gelangen. Auch für normale WoMos ist die Zufahrt mittlerweile Problemlos möglich! Eigentlich etwas schade!
Heute Nacht war nicht besonders schön, es hat etwas geregnet und aus den Bergen gab es immer wieder Böhen die die Hilde durch schüttelten! So haben wir uns zeitig auf den Weg Richtung Tiznit gemacht wo Anja Schmuck kaufen will! Als wir in Tiznit ankommen ist gerade mittagszeit und wir haben uns erst mal auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Danach wollten noch eitwas bummeln haben aber irgendwie keine rechte Orientierung! Daher geben wir die Suche nach dem Schmuckviertel auf und machen uns auf den Weg Richtung Sidi Ifni. Wir fahren zwar bei der Ausfahrt aus Tiznit an den Stadtmauern vorbei hinter denen die Schmuckläden sind, haben aber keine Ambitionen nochmals anzuhalten!
Wir fahren bis kurz hinter Mirleft und biegen rechts in eine kleine Piste ab um in Strandnähe zu übernachten. Gut 3 Km von der Straße finden wir ein kleines Plateu das ca. 60 m über dem Strand ausreichend Platz für unsere 3 LKW bietet! Hier bleiben wir… Es ist zwar Stürmisch aber doch sehr mild. Anja und ich drehen eine Hunderunde mit Lucy und als wir zurückkommen fährt ein Marokkaner mit einem Mofa die Piste entlang zu unseren LKW. Er macht anstalten, dass wir hier nicht schlafen dürften und auf den Campingplatz der ca. 2 Km Luftlinie von uns entfernt ist umziehen müssten!!! Wir bedeuteten ihm umgekehrt, dass wir keinen Campingplatz bräuchten! Es gab eine doch recht hohe Sprachbarriere. Er sah aber ein, dass er uns nicht wirklich überzeugt hatte! Er zückte sein altes Nokia 3210 telefonierte 2 Minuten und fuhr davon! Vermutlich hat er dem Patrone des Campings gesagt, dass wir nicht weg fahren wollen! Jedenfalls kam weder die Polizei noch sonst wer in der Nacht!
09.01.2015 bei Mirleft
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In Sidi Ifni sehen wir wie die Unwetter der letzten Wochen zu geschlagen haben! Rechts der Brücke die auf die südliche Stadthälfte führte, waren zum Strand hin mehrere Campingplätze. Diese wurden alle weggespült!
Wir nutzen nochmals die Tankstelle bevor wir in die Piste (P1909) nach Süden zur Plage Blanche aus Sidi Ifni hinaus fahren. Die Strecke ist ca. 30 Km geteert und man kommt gut voran. Bis man zum ersten großen Qued Assaka kommt! Die Flussüberquerung hat mittlerweile noch mehr Schaden genommen wie vor 5 Jahren. Eine Überquerung ist mit mehr als 1 m Breite nicht mehr möglich! Auch ist die Piste auf der anderen Seite des Queds nicht befahrbar. Weiter oben wurden tiefe Gräben ausgespült! Eine einfache Umfahrung westlich ist nicht möglich… Wir haben keine Piste oder Optionen gefunden. Möglich wäre evtl. ganz zum Meer nach Foum Assaka vorzufahren und dort den Flusslauf am Strand zu überqueren. Auf der südlichen Seite ist auf der Hochebene ein Militärposten zu oder von dem eine Piste an den Strand führt. Wir konnten dort aber die Piste nicht zum Strand runterfahren weil es an einer Stelle für uns zu Eng war. Wir haben dort übernachtet…
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Wir mussten eine ganze Ecke zurück und haben am Fort Bou Jerif das Qued überquert!
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10.01.2015 südl. Sidi Ifni Einfahrt zur Plage Blanche
Heute haben wir doch tatsächlich ganze 18 Km Luftlinie geschafft und haben dafür den ganzen Tag gebraucht!
Wir haben eine anstrengene Piste hinter uns. Oft mussten wir auf Grund weggespülter Piste die Strecke mit Steinen ausbessern. Dann habe ich und das andere Mal Michi den LKW versenkt! Trotzdem war es sehr schön und wir freuen uns jetzt auf die resltlichen 80 Km bis Tan Tan die unserer Erinnerung nach, nicht mehr so anstrengend sind!
Was uns aber am meißten begeistert ist: Wir haben mitten im Nirgendwo besseren UMTS-Internetzugang als zu Hause in Deutschland! Warum, liebe Vodafone geht das bei uns nicht????
11.01.2015 Plage Blanche
Heute haben wir nach einer recht ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück die Piste Richung Süden in Angriff genommen. Vorher hat Oli noch ein paar Kindersachen bei einer Fischerhütte abgegeben. Gestern hat Oli die Verhältnisse direkt am Strand getestet und ist der Meinung der Sand ist genug tragfähig um direkt am Wasser entlang zu fahren. Wir fahren zu dritt in ordentlichem Anstand hintereinander bis Echatea El Abied hier gibt es einen kleinen Militär/Marineposten der auf einer geteerten Straße ereichbar ist. Hier stehen oft normale WoMo’s, für die Besitzer waren wir natürlich eine willkommene Abwechslung! Um vom Strand zur Asphaltstraße zu gelangen müssen wir allerdings nochmals gehörig Luft ablassen. Der Dünenstreifen zum Landesinneren ist extrem weich. Wir haben verschiedene Informationen und Pisten die rund 26 Km weiter am Strand entlang nach Süden führen. Vor 5 Jahren haben wir hier den Strand verlassen. Heute lassen wir es auf einen Versuch ankommen! Es ist traumhaft so eine lange Strecke am Strand entlang zu fahren. Es ist topfeben und super Tragfähig! Echt cool! Wo kann man schon eine solche Strecke am Strand fahren??? Als wir am Qued Aoreora ankommen suchen wir den Ausstieg. Dieser hat es allerdings in sich! Michi kann seinen MAN den Sandhang hoch prügeln. Für die Hilde ist das keine Alternative. Wir haben zu wenig Leistung und können auch nicht genug Schwung in den Hang mitnehmen. Die Alternative ist nicht sehr berauschend da der Weg sehr schmal und zudem etwas zur Talseite geneigt ist! Auch Oli ist nicht besonders angetan von der Route, aber es gibt keine Alternative! Michi fährt von oben an die knifflige Stelle um mit dem Bergegurt Hilfestellung zu geben. Oli unterbaut eine Abruchstelle und kann ohne Hilfe aber am sicheren Bergegurt die Stelle befahren. Oli sichert dann uns ab, als wir die Stelle aus dem Qued fahren. Zusätzlich haben wir die Abbruchstelle mit Sandblechen überbaut!
Die restlichen rund 80 km fahren wir auf der Hochebene an der Abbruchkante des Plateaus entlang. Diese Strecke ist aber recht zermürbend, es ist sehr Steinig und die Piste ist übel… Wir beschließen bis zum Ksar Tafnidilt durch zufahren um dort ggf. einen Pausentag einzulegen. Wir sind nach der Ankunft alle total geschafft und froh die schlechte Piste hinter uns zu haben! Wir bestellen ein Abendessen in dem von franzosen geführten Restaurant. Und lassen es uns bei Suppe, Couscous und Nachtisch schmecken! Nicht ganz billig (20 € p.P.) aber sehr lecker! Dafür ist der Stellplatz schön und die Dusche warm!
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12.01.2015 Ksar Tafnidilt
Heute Nacht hat es viel geregnet und das Wetter ist heute nicht sehr schön… Daher beschließen wir nach Tan Tan (20 Km) zu fahren, besorgingen zu machen und in El Quatia auf einen Camping zu fahren, Dort ist das Bunkern von gutem Wasser möglich!
Da es weiter regneit haben wir nichts zu verlieren und warum sollen wir denn auf einem schönen Platz stehen wenn wir eh nichts unternehmen können! Als wir nach Tan Tan kommen werden wir das erste Mal von der Polizei gestoppt und wir müssen unsere Pässe zur Registrierung abgeben! Vor 5 Jahren ist dies erst unterhalb von Tarfaya erstmals geschehen! Die Polizei ist freundlich und das Ganze geht schnell von Statten! Wir kommen nach El Quatia und fahren auf den Camping Atlanic und füllen unsere Wassertanks. Es regnet in strömen und wir sind nach den 1,5 Std. klatsch nass! Wir verziehen uns jeder in sein Fahrzeug und hoffen, dass das Wetter schnell wieder besser wird!
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13.01.2015 El Quatia
Fortsetzung 5. Reisebericht