Marokko 2014/15 9. Bericht

07.02.1015 – 12.02.2015 von Chris

Heute fahren wir von Moulay Bousselham Richtung Chefchauen. Ich bin irgendwie nicht gut drauf und der Verkehr ist für mich heute die Hölle. Als wir in einen kleineren Ort kommen ist dort Markttag kreuz und quer parken, fahren und drängeln die Hand-, Eselfahrer und alles was sonst Räder und Beine hat! Alles hat sich gegen mich verschworen und steht im Weg oder fährt mir vor den Bug!!! 🙁 Bilder gibt es davon keine! Dazu wäre ich nicht auch noch in der Lage gewesen!

Wir fahren auf sehr schlechten Straßen durch landschaftlich schöne Gegenden leider ist das Wetter nicht so schön und wir fahren zunächst an Chefchauen vorbei um im Caiat-Gebiet noch ein paar Routen zu reißen! Wir parken direkt neben der Straße im „gefährlichen“ Rif-Gebirge, der im Kohlbach-Reiseführer angegebene Stellplatz/Restaurant (Rueda) ist gerade im Umbau und soll 50 DH pro Fahrzeug kosten ohne irgendetwas als Gegenleistung!

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07.02.2015 vor Rueda

Wir lassen es langsam angehen, gestern hatte es noch ab und zu geregnet. Die Felsen sind aber über Nacht abgetrocknet und es scheint die Sonne. Leider nicht in die Route des Felsen, aber ich bin noch guter Dinge das Seil in die Wand zu legen! Bis wir unser Material bereit haben sind die ersten Hirten um uns und pflocken Esel, Kühe auf den Wiesen um uns an. Natürlich auch direkt an „unserem“ Einstieg in die Route! Der Hirte ist aber einsichtig als ich Ihn freundlich bitte, den Esel doch ein paar Meter weiter fest zu machen! Oli sichert mich und ich versuche den Einstieg. Der erste Bolzen ist ca. 7 m über dem Boden und noch relativ einfach zu erreichen… um weiter zu gehen, sichere ich zusätzlich mit einer WallNut ab! Der Fels ist kalt und ich habe keine guten Griffe oder Leisten für die Füße… Ich versuche eine Weile verschiedene Wege aber der nächste Sicherungshaken ist ca. 6 m über mir, in einer Wand in der ich keine Optionen für mich erkenne!!! Etwas gefrustet streichen wir nach 45 Minuten die Segel… Schade, das Wetter wäre gut gewesen und im Nachstieg wäre die Route auch für Anja und Oli was gewesen!

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Wir haben dann die Location geändert und sind ein paar Km weiter Richtung Akchour gefahren, dort haben wir in einem PDF ebenfalls einige Routen entdeckt, die im unteren Bereich der Skala eingestuft sind!
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Leider ist aber auch hier für uns keine Route zu erklettern! Also machen wir uns auf „Schusters Rappen“ auf, in das Tal zu gehen. Am Ende soll ein großer Wasserfall sein, ein in Holland lebender Marokkaner hat mir Bilder auf seinem Smartphone gezeigt als ich Ihn nach dem Weg und der Gehzeit frage! Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir, am Ende der Straße, auf einen großen Platz der mit Kleinbussen zu gestellt ist, an. Bis hier wäre die Fahrt auch für uns möglich gewesen… Die Wanderung hat uns allerdings nicht geschadet und war als Alternative zum Klettern OK! Ab hier geht die Strecke nur noch per Pedes 7,5 km weiter. Zu weit und von der Zeit problematisch um sie noch in Angriff zu nehmen. Allerdings haben wir auf dem Weg ins Tal einen schönen Stellplatz gesehen (Freilaufende Pfauen!) auf dem wir übernachten können. Direkt neben dem Fluß im schön angelegten Areal stellen wir unsere beiden LKW ab und verbringen eine ruhige Nacht!

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08.02.2015 bei Akchour

Mit einem leicht bitteren Geschmack fahren wir heute von dem Stellplatz weg… Es war ausgemacht dass wir für 2 Camper 10 DH bezahlen müssen. Weil es uns echt gut gefallen hat, hat Oli dem Wächter 20 DH für uns bezahlt… Als ich dann am Wächter vorbei fahre, will er von mir auch noch ein paar Dirham! Das ist echt schade! Es geht uns dabei nicht um die paar Euro, eher darum, dass man sich einfach nicht auf das Wort verlassen kann! Die Touris werden einfach immer irgendwie abgezockt! Und dazu noch auf so eine unverschämte Art! Wir fahren aus dem Tal heraus und wieder Richtung Chefchauen wir sind gespannt was uns hier erwartet. Sind die Aussagen von Bekannten, Freunden oder anderen Reisenden sowie Reiseführern doch sehr unterschiedlich!

Wir fahren auf den Camping am oberen Ende der Stadt, die schön in einem Bergkessel liegt! Der Camping ist OK, nicht besonders schön, aber für uns absolut ausreichend. Da wir recht zeitig ankommen, machen wir uns um die Mittagszeit auf um das Städchen zu erkunden! Wir sind beeindruckt von den Gassen und den intensiven Blautönen, mit denen die Fassaden und teilweise auch die Fußwege zu den Häusern bemalt sind! Es gibt an der großen Moschee einige schöne Resataurant’s die zum Essen oder Verweilen einladen. An der Stadtmauer im östlichen Bereich der Medina gibt es sehr schöne Caffee’s!

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09.02.2015 Chefchauen

Heute geht es bei bescheidenem Wetter Richtung Norden wir wollen uns ein eigenens Bild von der „Touristen unfreundlichsten Stadt“ Marokkos selber einen Eindruck machen! Tetouan ist unser heutiges Etappenziel. Schmale 50 Km liegen vor uns. Der erste Eindruck von mir: „Selten eine so saubere Stadt in Marokko gesehen!“ Wir fahren der Route unseres Garmin nach, in dem wir die Koordinaten des Stellplatzes an der Medina eingespeichert haben! Quer durch die Innenstadt auf schmalen und teilweise in 2. Reihe zugeparkten Sträßchen leitet uns das Navi. Trotz Verbotstafeln für LKW befahren wir die Straßen und die Polizisten winken uns freundlich zu, halten teilweise andere Autos an, um uns den Vortritt zu ermöglichen! Wir sind auch überrascht was die Architektur angeht… Es ist unverkennbar, daß es sich hier um eine ehemalige spanische Bauherren handelt! Barcelona oder Granada sehen in manchen Ecken ähnlich aus! Tetouan war die Hauptstadt des spanischen Protektorats! Leider ist aus dem Stellplatz gerade eine Großbaustelle geworden und somit für uns keine Option! Wir beschließen einen anderen Platz zu finden und stellen dann die LKW am Fußballstadion ab. Mit dem Petit-Taxi geht es dann für 12 DH zurück zum zentralen Platz Moulay el-Mehdi.   AS10150212061AS10150212060 AS10150212064 AS10150212062AS10150212065AS10150212063
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Da wir keine besonderen Ziele oder Dinge zu erledigen haben spazieren wir am Königspalast vorbei in den Souk, suchen uns den Weg quer durch die Gässchen und Häuserschluchten bis wir auf der südlichen Seite der Medina aus den Souks heraus kommen! Dort schnappen wir uns wieder ein Petit-Taxi um zu unseren LKW zu kommen! Wir machen uns dann auf den Weg nach Martil, eine Trabantenstadt mit Ferienwohungen in Hochäusern von Tetouan an der Mittelmeerküste. Eigentlich schade, Tetouan machte auf uns einen netten Eindruck und es ist sicher auch schön abends durch die Gassen oder Bars zu schlendern! Nach etwas Sucherei und einer Rundfahrt durch die Feriensiedlungen am Cabo Negro, stellen wir uns auf den Camping mitten in Martil. Entgegen der Beschreibung aus dem Kohlbach sind die Duschen und die Sanitäreinrichtungen in Top-Zustand. Leider ist die Umgebung nicht so Angenehm. Umrahmt von Hochhausbaustellen ist der Campingplatz nicht gerade ruhig gelegen…

10.02.2015 Martil

Wetter.com sagt für die nächsten Tage schlechtes Wetter am Mittelmeer voraus, also machen wir die LKW klar und fahren über Tanger nach Asilah um dort noch ein paar Tage zu verbringen! In Tanger gehen wir nochmals die Vorräte für die letzten Tage in Marokko auffüllen und fahren 40 Km Richtung Süden!

In Asilah stellen wir uns an den Hafen wo man für 40 DH die Nacht bewacht stehen kann. Wir sind als Neuankömmlinge das gefundene Fressen für alle fliegenden Händler. Der Eine oder Andere macht sein Geschäft mit uns, leider ist die Meute aber relativ aufdringlich, was man von den Ladenbesitzern in der Medina oder drum herum nicht sagen kann! Es ist ein schönes Städchen und echt sehenswert!

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11.+12.02.2015 Asilah

Fortsetzung folgt…