Am Samstag den 19. Mai geht es zunächst los nach Bad Dürrheim zu Anjas Bruder Stefan und dessen Freundin Sarah. Zusammen wollen wir nach Sardinien dem schrecklichen Wetter entfliehen dort wollen wir Klettern und einige Offroadpisten unter die Räder nehmen! Hierzu haben wir uns vom Verlag MDMot Offroad-Reiseführer besorgt. Dazu habe ich die Digitalkarte von Reise-Know-How und eine Michelin Straßenkarte gekauft. Vorweg: Die sonst sehr guten Michelin-Karten war deutlich schlechter als die sonst nicht so guten RKH karten.
Wir schlagen Richtung Süd ein und fahren über den Randen zum Grenzübergang Bargen / Schaffhausen, weiter nach Zürich und der A4 folgend Richtung Gotthard. Zum Glück habe ich die Info gelesen, dass es wohl 90 Minuten Wartezeit vor dem Gotthardtunnel gibt, wir haben dann die A3/A13 über den San Bernadino eingeschlagen. Während der Fährüberfahrt haben wir gehört, dass andere fast 5 Stunden vor dem Gotthard gestanden hatten. Für uns geht es weiter nach Mailand und dort über Piacenza, Parma, La Spezia nach Livorno. Mit der Moby-Lines fahren wir dann nach Olbia. Strecke Klick Nach rund 9 Stunden Fahrzeit und schmalen 800 Km kommen wir Nachts gegen 23 Uhr in Livorno im Regen an. 1. Regenbewährung für das Dachzelt! Nach einer stürmischen Nacht mit wenig Schlaf sind wir froh, dass das Einschiffen recht schnell und gesittet abgeläuft. (Wer mal nach Marokko oder nach Tunesien gefahren ist weiß was ich meine!)
Nach rund 7,5 Stunden Fahrt erreichen wir Olbia am Nachmittag und fahren direkt nach Cala Gonone. Dort verbringen wir die ersten beiden Urlaubstage auf dem Campingplatz mitten im Ort. Erst ein bissel Sortieren und das Auto etwas nach den neuen Bedürfnissen einrichrichten. Wir unternehmen Spaziergänge mit unseren 3 Hunden und geniessen das warme Wetter. Während unseres Aufenthaltes hat es immer etwas Wolken und teilweise gibt es etwas Regen. Zeitweise und das war das doofste geht ein recht unangenehmer böhiger Wind. Das ist zwar scheinbar besser als Regen, im Zelt und speziell im Dachzelt doch recht nervig. Durch die Höhe über dem Boden ist man dem Wind stärker ausgesetzt als in einem normalen Zelt. Wenn es dazu noch böhig ist, flattern und schlagen die Zeltwände recht laut, was insbesondere Anja am Schlafen hindert! Regen ist nicht wirklich viel besser, aber es ist nicht so laut. Die Vorteile einer großen Hilde überwiegen bei schlechtem Wetter deutlich.
Wir fahren dann an der Ostküste entlang nach Süden und nutzen an manchen Orten auch unsere Kletterausrüstung, um uns auch auf diese Art sportlich zu betätigen. In Abwechslung mit Offroadfahren, Spazieren und Klettern bewegen wir uns dann über Cagliari nach Iglesias vorwärts um im Südwesten einige Pisten zu befahren. Dort gibt es ausgesprochen viele aufgelassene Mienen die man auf Waldwegen und Schotterpisten anfahren kann. Es ist schlichtweg unvorstellbar wieviele Gebäude und Bauwerke in den Bergen herumstehen. Man kommt ins Grübeln wie das alles Finanziert wurde und unterwelchen Umständen die Menschen vor 100 Jahren dort arbeiten mussten. Danach geht es an der Westküste wieder Richtung Norden. Wir verbringen dann noch an der Costa Verde 3 Tage um dann quer über die Insel nochmals zum Abschluss nach Cala Gonone zu fahren. Dort essen wir nochmal auf dem Agriturismo Codula Fiuli. Sehr Lecker!!! Nach einer weiteren Nacht auf einem Campingplatz in Cala Gonone fahren wir Richtung Olbia. Unsere M-Klasse (Übrigens haben wir sie nun Heidi getauft!) ist die gesamte Strecke bis auf eine neue Batterie problemlos und völlig beeindruckend durch die üblen Pisten gelaufen. Haben wir nach dem Mittagsspaziergang das Vergnügen den ADAC-Italia zu kontaktieren. Nach einer ca. 1 Stündigen Pause will der Motor nicht mehr anspringen. Alles Suchen nach kaputten Sicherungen hat keinen Sinn. Und so werden wir nach Olbia zum Mercedes-Daler huckepack geschleppt. Dort angekommen sprang Heidi dann ohne Murren an! War ja klar oder??? Ich lasse dann trotzdem den Fehlerspeicher auslesen, der jedoch ohne Eintrag ist! Ich lasse das nochmal prüfen, jedenfalls erreichen wir mit genügend Zeit den Hafen und schiffen dann ebenso problemlos und gesittet wieder nach Livorno ein. Die Fähre hat einiges Verspätung und legt daher rund 2 Stunden später gegen Mitternacht ab. Mit Rückenwind kommen wir dann gegen 7:30 Uhr in Livorno und gegen 20:30 Uhr zu Hause an!
Es war ein schöner Urlaub trotz des durchwachsenen Wetters, es hatte aber wohl zu Hause noch schlechteres Wetter gehabt! Im übrigen haben wir rund 2.800 km zurückgelegt.
Auf der nachfolgenden Karte kann man ein paar Tracks „nachfahren“, interessant waren speziell die Tracks um Iglesias!