In den letzten 10 Jahren haben wir auf unseren Reisen die unterschiedlichsten Pannen gemeistert. Oft hatten wir die Lösung auch für andere Reisende parat um eine Weiterfahrt zu ermöglichen. Improvisation und Ideenreichtum bringen einen oft sehr viel weiter, als es zunächst den Anschein macht! Natürlich hängt auch vieles von der Ausrüstung, mitgenommenen Ersatzteilen bzw. Krims-Krams und dem handwerklichen Geschick ab.
Diese Seite ist sicher nicht die Allgemeinlösung für jedes Problem und ich würde mich freuen, wenn sich der Eine oder Andere mit eigenen Erfahrungen oder Tipps an dieser Liste beteiligt!
Ich meine ich hätte irgendwo einmal eine Ausrüstungsliste erstellt und veröffentlicht diese sollte ich evtl. mal heraussuchen und neu einstellen!
Hinweis und Haftungsausschluss:
Für alle hier genannten und beschriebenen Reparaturen übernehme ich keine Haftung für weitergehende Schäden an Fahrzeugen, Material, Personen etc. Bei allen Tätigkeiten muß man immer auch im Auge behalten welche Gefahren eine Reparatur beinhalten oder welche Risiken/Auswirkungen daraus resultieren könnten! (Das kann schon ein wegrutschender Wagenheber, bei einem Radwechsel, sein der auf unbefestigtem Untergrund in den Boden sinkt!)
Aus aktuellem Anlaß stelle ich nachfolgend unsere Lösung für die in der Sahara gebrochene Vorderachsfeder ein!
Am letzten Fahrtag in der tunesischen Sahara ist an der Vorderachsfeder rechts die Hauptlage gebrochen! Federbrüche sind mittlerweile so häufig bei uns, wie bei Anderen die Standlichtbrinen durchbrennen! Somit ist es für uns nicht wirklich ein aufregendes Ereignis! Einzig die Tatsache welches der Blätter bricht entscheidet über die Art der Reparatur… Meistens sind an Allradfahrgestellen die ersten beiden Lagen um die Befestigungsbolzen gelegt. Also: Federaugen gebogen! Die Hauptlage (1. und längstes Blatt) ist dabei das wichtigste. Dieses führt die Achse und nimmt alle Brems- und Beschleunigungskräfte auf. Das 2. Blatt ist oft zur Sicherheit mit einem etwas größeren Radius ebenfalls um die Befestigung gelegt! Sollte nun, wie in unseren Fall nur das 1. Blatt gebrochen sein, kann man die Feder gut auf folgende Art und Weise stabilisieren.
Das Wichtigste ist zunächst eine einigermaßen ebene Fläche zu finden, damit das Fahrzeug möglichst stabil und waagerecht steht. Danach wird die Feder entlastet, in dem der Fahrzeugrahmen angehoben wird. Das Rad muss nicht frei drehen! Wichtig ist auch eine stabile Fläche unter dem Wagenheber! Danach wird mit einem 3-4 mm dicken Blechstreifen der Spalt des Bruchs überbrückt! Dies dient primär dazu das Seil was als Bandage um das Paket gewickelt wird, zu schützen! Der Blechstreifen nützt auch dazu dass, die gebrochene Feder nicht seitlich wegwandert! Der Blechstreifen wird nun mit Hilfe eines kleinen Wagenhebers (Spindelwagenheber) oder einer Schraubzwinge über dem Spalt fixiert! Dann beginnt man mit einem Seil (stabiles Kernmantelseil aus dem Segel oder Klettersport! Achtung das Seil sollte ein Statisches sein!!) Immer mit viel Zug und sehr Eng, das Federpaket zu umwickeln! Lieber eine größere Fläche einwickeln als zu wenig! Danach beginnt man, in unserem Fall am rechten/dünneren Ende mit einem Spann- oder Bergegurt (ohne Schlaufen oder Haken ggf. abschneiden) das Paket ebenfalls eng und fest zu umwickeln!
Wir haben das Paket 2. Mal eingewickelt! Das Ende des Gurts haben wir mit sehr stabilen Kabelbindern mehrfach fixiert! Durch diese Art der Fixierung ist ein weiteres Federn gewährleistet! Auch ist die Führung der Achse weiter einigermaßen sicher! Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass das 2. Blatt ebenfalls noch brechen kann! Dann hat man relativ schnell ein größeres Problem (Vorallem bei höheren Geschwindigkeiten!)!
Eine normale Trapezfeder, wie sie in der Regel an den älteren Fahrzeugen eingebaut sind ist einfacher zu handhaben als eine Parabel/Weitspaltfeder!